Zwei Drittel der Menschen, die sich Ziele setzen, kommen entweder nie in die Umsetzung oder hören im Prozess damit auf.
Ich glaube du kennst das Gefühl am Ende des Jahres – du möchtest die letzten Tage nutzen, um dir neue Ziele zu setzen und zu reflektieren.
Viele teilen diese Ziele in höchster Motivation dann mit ihrem Umfeld bzw. auf Social Media.
Aber sind wir uns ehrlich, wie oft hast du genau diesen Ablauf schon gemacht und wie oft hast du es dann wirklich umgesetzt?
We’ve all been there – ich natürlich auch!
Ganz abgesehen davon, dass man oft lieber über Dinge redet als sie wirklich umzusetzen, gibt es dahinter auch wissenschaftliche Erklärungen bzw. Studien, die dir zu verstehen geben, wieso du vielleicht nicht jedem Menschen über deine Ziele erzählen solltest.
Erinner dich zurück – du hast dir ein großes neues Ziel gesetzt und bist mit voller Begeisterung dabei, dir die Outcomes vorzustellen.
Du erzählst es deinen Kollegen, deinen Freunden, usw., weil du dich so darüber freust, es endlich anzugehen. Es wirkt fast so, als hättest du unendliche Energie und Tatendrang.
Du startest einfach los und machst. Ein paar Tage später legt sich das Excitement dann und irgendwie verliert sich die Geschichte wieder bzw. fühlst du diese Freude einfach nicht mehr.
Was steckt dahinter?
Dein Gehirn.
Wenn du anderen davon erzählst, wird automatisch das Belohnungssystem (Dopamin) im Gehirn aktiviert. Dadurch fühlt es sich so an, als hätte man das Ziel schon erreicht, obwohl man in Wahrheit noch gar nicht damit begonnen hat.
Das Gehirn kann das Aussprechen nicht klar vom Handeln unterscheiden. Somit kann es auch nicht klar feststellen, ob du das Ziel wirklich erreicht hast.
Du trickst dich in Wahrheit damit einfach selbst aus und sabotierst deinen Weg zum Glück.
Im Jahr 2009 hat der deutsche Psychologe Peter Gollwitzer eine Gruppe von 163 Personen in 4 Aufgaben ausgeforscht. Jede/r Teilnehmer/in sollte ein persönliches Ziel notieren.
Es wurden 2 Gruppen gebildet und jede Gruppe hatte 45 Minuten Zeit, sich ihren Zielen zu widmen bzw. daran zu arbeiten – sie konnten sich ihre Zeit frei nach Belieben einteilen.
Eine Gruppe sollte allen anderen Menschen von ihren Zielen erzählen bzw. ihr Engagement dieses zu erreichen. Die andere Gruppe sollte ihre Ziele für sich behalten.
Die Ergebnisse waren sehr eindeutig.
Die schweigende Gruppe arbeitete im Durchschnitt die kompletten 45 Minuten durch und war sehr realistisch in der Einschätzung des Fortschritts. Ihnen war bewusst, dass sie noch einen langen Weg vor sich haben.
Die erzählende Gruppe hat im Durchschnitt bei 33 Minuten aufgehört, an ihren Zielen zu arbeiten und war viel unrealistischer in der Einschätzung. Sie hatten das Gefühl, als wären sie schon am Ziel.
Ein klares Ergebnis dafür, dass unser Gehirn zwischen dem Aussprechen und dem Handeln nicht unterscheiden kann.
Die Moral von der Geschichte:
ACTION OVER WORDS.
Kommen wir zu den 3 Gründen:
Ganz abgesehen von der schon besprochenen Unklarheit im Gehirn gibt es für mich noch 3 weitere essenzielle Gründe, warum du deine Ziele am Ende des Tages nicht erreichst.
1. Demotivation & Zweifel
Wenn du deine Ziele mit deinem Umfeld teilst, wirst du immer eine Reaktion darauf bekommen – ob du willst oder nicht.
Du hast absolut keinen Einfluss darauf, wie diese Reaktion ausfällt.
Sehr oft ist sie eher negativ.
Warum?
Weil sich dein Gegenüber nicht in deiner Welt befindet und die Dinge nicht so einschätzt, bzw. nicht die Begeisterung für dein Thema hat, wie du es tust.
Natürlich kann es in manchen Situationen auch eine Art von Neid sein, aber wir wollen ja nicht vom worst case ausgehen.
Daraus resultiert dann eine zweifelnde Rückmeldung, welche dich in deiner Euphorie durchaus aufhalten kann. Was sich wiederum auf deine Motivation auswirkt bzw. auch limitierende Glaubenssätze wieder hervorrufen kann.
Überleg dir sehr genau, mit wem du dein Vorhaben teilst.
2. Prokrastination & Überforderung
Prokrastination ist der Tod des Fortschritts.
Anstatt einfach zu machen, schiebt man die Dinge ewig vor sich hin und von Tag zu Tag wird es schwieriger, den Startpunkt zu setzen. Ein absoluter Albtraum.
Das Thema der Prokrastination kann sehr viele verschiedene Grundlagen haben – am Ende verhindert sie aber schlichtweg den Weg zu deinen Träumen.
In den meisten Fällen triggered es Glaubenssätze aus deiner Vergangenheit, die dich vom Handeln bzw. deiner Intuition zurückhalten.
Ein weiterer Punkt ist die Überforderung.
Dein Ziel ist riesig und wirkt nach einigen Tagen einfach nur unüberwindbar bzw. hast du keine Klarheit darüber, wie du überhaupt dorthin kommst.
Das Endresultat ist in beiden Fällen der Stillstand.
3. Du musst die Schritte selbst gehen – it’s you vs. you everyday!
Mir hat das Bewusstsein über die Selbstverantwortung im Thema der Zielsetzung sehr viel geholfen.
Dir muss einfach klar sein, dass du die ersten Schritte selbst setzen musst. Es kann dir die grundlegende Basis niemand abnehmen.
Deine Mitmenschen interessiert es prinzipiell nicht, was du tust bzw. was für Pläne, Träume oder Ziele du hast.
Es interessiert sie nur das Ergebnis.
Natürlich gibt es am Weg den Shortcut mit Mentoren zu arbeiten, aber nichtsdestotrotz – die Grundintention muss von dir kommen.
Diesen Kampf gegen dich selbst musst du aufnehmen und ihn bis zu einem gewissen Grad auch lieben lernen, das wird dir sehr dabei helfen.
It’s YOU vs. YOU everyday!
Consistency over perfection
Einer der Gamechanger für mich im Mindset war die Consistency.
Die Akzeptanz nicht jeden Tag overperformen zu können, sondern sich step by step zum Ziel anzunähern und die Journey dorthin zu lieben.
Es geht nicht immer darum, alles perfekt zu machen, sondern darum, konstant voranzukommen. Gleichzeitig ist der “Kleber” dahinter mein Warum – das gibt mir die Motivation bzw. ist es ein Teil meines Antriebs, dorthin zu kommen wo ich es gerne hätte.
Es geht darum, sich auf den Prozess zu konzentrieren, sich stetig zu verbessern, Fehler zu akzeptieren & reflektieren und trotz Rückschlägen weiterzumachen.
Wichtig ist natürlich aber auch nicht, den Blick auf die Qualität zu verlieren, das wäre auf Dauer eher kontraproduktiv!
Es gibt einen super schmalen Grat genau zwischen den beiden Welten – der ist für mich eine Art Sweet Spot.
Ich halte relativ wenig davon, den Fokus auf die Qualität komplett zu verlieren, nur um irgendwas zu machen. Perfektion kann auch etwas Gutes in sich tragen, die Intention etwas gut zu machen und immer weiter an deinem Traum zu basteln ist definitiv etwas erstrebenswertes.
Was mir sehr geholfen hat, war die Vorstellung, dass es so ist, als würde ich ein Buch schreiben, Seite für Seite. Es muss nicht perfekt von Anfang an sein. Jeder geschriebene Abschnitt bringt mich meinem persönlichen Meisterwerk näher.
Consistency over Perfection bedeutet für mich, die Reise zu schätzen und zu erkennen, dass wahre Stärke in der Ausdauer liegt.
Mit jedem Schritt wachsen!
Um an deine Ziele zu kommen benötigst du vor allem Klarheit & Wachstum/Growth.
Ohne diese Eigenschaften scheiterst du in den meisten Fällen.
Warum? Erkläre ich dir jetzt.
Growth:
Um deine Ziele zu erreichen, erfordert das persönliches Wachstum – in welchem Bereich auch immer.
Du musst den Status Quo verlassen und dich weiterentwickeln, um aufs nächste Level zu kommen.
Sei dir stets bewusst, was du brauchst, um an deine Ziele zu kommen. Du benötigst zuerst die Klarheit, um danach damit wachsen zu können.
Opportunities:
Unser Leben bietet uns stets unzählige Opportunities an.
Auch hier brauchst du Klarheit in deinen Handlungen, um Prioritäten zu setzen. Diese Prioritäten sind natürlich immer bezogen auf dein individuelles Ziel.
Überlege dir:
- zu welchen Möglichkeiten sagst du ja/nein/vielleicht
- wie nutzt du deine Zeit
- warum sagst du zu gewissen Möglichkeiten ja/nein/vielleicht
Im Endeffekt sollte es, mit einigen privaten Ausnahmen oder Notfällen, keine Kompromisse geben, die dich von der Journey zu deinem Ziel abhalten.
Action:
Jede Planung ist ohne Umsetzung einfach wertlos. That’s a fact.
Wenn du deine Ziele planst, solltest du immer auch die einzelnen Steps dorthin mit einbeziehen – sonst endet es in einer Art Überforderung und du kommst nicht vom Fleck.
Was mir geholfen hat, war die Vorstellung einer Leiter, die mich zu meinem Ziel bringt.
Der Haken an der Leiter war, dass ihr in der Mitte 5 Stufen gefehlt haben.
Ich habe jede einzelne Stufe am Weg zu meinem Ziel auseinandergenommen und im Anschluss, Step by Step wieder zusammengesetzt.
Somit hab ich einen klaren Action Plan für mich gehabt, der mich von jeglicher Überforderung bewahrt hat.
Ein weiteres Beispiel kennst du sicher auch aus deinen körperlichen bzw. gesundheitlichen Zielen.
Dein Goal ist es fitter zu werden. Logische Konsequenz – du solltest Sport machen.
Voller Euphorie gehst du zwar ins Gym, aber hast keinen konkreten Trainingsplan.
Vor Ort wirst du zwar sicher einige Dinge umsetzen, aber auf Dauer wird das so nicht klappen – weil es dich schlichtweg überfordert, jedes Mal aufs Neue dir etwas vor Ort zu überlegen.
Learning:
Einer meiner Kernwerte ist lifelong learning.
Ohne aus deiner Vergangenheit und jedem Schritt etwas zu lernen wirst du nicht ins nächste Level kommen.
Reflektiere deine Handlungen, adaptiere dein Verhalten und komm ins konkrete TUN.
Falls es dir aufgefallen ist, es hängt alles zusammen:
G – Growth
O – Opportunities
A – Action
L – Learning
Zusammengefasst möchte ich dir nur Eines mitgeben.
- sei dir bewusst, über deine Ziele
- sei dir bewusst, dass du selbst für dein Handeln verantwortlich bist
- sei dir bewusst, dass du einen konkreten Plan brauchst
- sei dir bewusst, dass du TUN musst
- sei dir bewusst, dass Consistency wichtiger ist als Perfektion
Falls du noch gerne einen zusätzlichen Input zum Thema haben möchtest, würde ich dir diesen TED Talk von Tim Ferriss ans Herz legen.
Um dir auf deiner Reise etwas unter die Arme zu greifen, hab ich einen Growth Plan für dich erstellt, den du dir for free hier herunterladen kannst.
Dieser Growth Plan hilft dir Klarheit zu bekommen über:
- dein Ziel
- die Steps dorthin
- was du dafür benötigst
- warum du es machst
HIER GEHTS ZUM FREE GROWTH PLAN!
Ich wünsche dir viel Spaß bei der Umsetzung!
Bis bald,
Michi