Noch kein Teil der Community?

Investiere in dich & deine Zukunft und sichere dir jetzt jeden Sonntag neue Impulse mit dem UP Letter.

5 Wege aus der toxischen Hustle Culture etwas Positives zu machen

Michi Peklo | Mai 26, 2024

Wecker – natürlich 5 AM Club, dann erstmal ne halbe Stunde meditieren, anschließend 2h Training, Frühstück, 12 Stunden durchgehend Arbeit (Meetings & Sales Calls) – HUSTLE HARD!!, dann nochmal Training, währenddessen ein ganzes Buch lesen, am Abend gesund essen (währenddessen Podcast hören), noch ne Deep Work Session bis um 22:00 und um 22:15 ins Bett?

Das klingt nicht nach deinem Tag?

Dann bist du sicher nicht erfolgreich und wirst deine Ziele nicht erreichen. 

Oder doch?

Jeder von uns kennt den Content auf Social Media mit den Routinen bzw. dem Lifestyle der Online Entrepreneure und Self-Made Gurus. 

Sie erklären dir, was du nicht alles für Erfolg machen musst und wenn du nicht 24/7 hustlest bzw. super productive bist, hast du keine Chance erfolgreich zu sein.

Es ist auch super cool, wenn man komplett busy ist und einen übervollen Terminkalender hat, sodass der nächstmögliche Termin in einem Monat verfügbar ist.

Das kann man auch gleich inkl. Screenshot in den Insta Stories posten.

This is so wrong.

Die Hustle Culture ist seit einigen Jahren aus dem Internet nicht mehr wegzudenken und hat definitiv weitaus mehr Downsides als Vorteile.

Generell sehe ich es sogar sehr kritisch – don’t get me wrong.. man muss harte Arbeit reinstecken, aber es fehlt oft einfach die Balance und v.a. im Content auf Social Media wird so gut wie nie das Big Picture abgebildet.

Ich selbst war über Jahre in diesem Kreislauf gefangen und kann es jedem Menschen wirklich von Herzen nur abraten, sich auf diese Reise einzulassen und davon wegzukommen.

Mein Arbeitspensum bzw. meine Gedanken dahinter waren fernab von normal. 

Für mich waren 60-70 Stunden Wochen vollkommen normal. Ohne Kompromiss.

Ich habe mich innerlich richtig schlecht gefühlt, wenn es mal weniger waren und es war ein sehr langer Prozess für mich, aus diesem Kreislauf wieder herauszukommen.

Vor allem junge Menschen bleiben in diesem Gefühl sehr leicht hängen, da wir über das Internet diese Fake-Lifestyles täglich vorgelebt bekommen und enden dann im Burnout bzw. in der Erfolglosigkeit.

Aber wie kann das sein – ich arbeite ja so viel und bin trotzdem nicht erfolgreich und schon gar nicht happy? 

Es ist eine neverending Downward Spiral.

Was ist die Hustle Culture eigentlich?

Die Definition der Hustle Culture beschreibt eine Art von Lebensstil, der uns vorgibt, dass wir beruflichen und privaten Erfolg bzw. das Glück im Leben nur über unermüdlichen Einsatz erreichen können.

Begonnen hat die Hustle Culture in den späten 2010er Jahren über Social Media, wo Influencer & Gurus diese Idee in die Welt gesetzt haben, dass Erfolg nur den Menschen zusteht die unermüdlich 24/7 die Extrameile gehen – ohne Rücksicht auf Verluste.

Was ist das erklärte Ziel?

Reichtum, Prestige & Selbstverwirklichung.

Oder ist es doch nur ein riesen großer Schrei nach Anerkennung bzw. die Flucht vor sich selbst?

Warum wird sie so gefeiert?

Dieser Frage bin ich für mich selbst damals auf den Grund gegangen.

Ich war auch ein Teil davon.

Man holt sich über den Content und diese Bubble das Gefühl von Motivation bzw. einen gewissen Antrieb und hat das Gefühl alles erreichen zu können.

Zusätzlich ist es noch eine Art “Zusammengehörigkeitsgefühl” – machen doch eh alle so?

In Wahrheit verliert man sich aber durchaus recht schnell in der Hustle Culture. 

Es muss immer extremer werden, da die Erfolge der Gurus ja auch extrem sind.

Man fühlt sich schlecht, wenn etwas zu lange dauert bzw. man nicht den gleichen “Erfolg” hat.

Was aber komplett aus dem Kontext gerissen ist.

Du siehst absolut nie das Big Picture.

Man weiß nie, wie diese Menschen an diesen Punkt gekommen sind.

Sie verkaufen dir ein Gefühl und bekommen dadurch nur noch mehr Reichweite.

Smart, aber super toxic.

Aus meiner Erfahrung, bzw. Gesprächen mit Leuten aus meinem Umfeld – die ebenfalls in dieser Spirale sind oder waren – hat sich für mich durchaus ein Bild klar gezeichnet.

Es ist oft eine Flucht vor etwas – entweder vor sich selbst, vor einem Thema / Ängsten / Stresspunkten im Leben, etc.

Man läuft in diese Hustle Culture hinein, um sich nicht damit beschäftigen zu müssen.

Ist auf kurze Sicht vielleicht eine gute Ablenkung, auf Dauer macht es die dahinterliegenden Troubles nur noch schlimmer.

Der toxische Impact der Hustle Culture auf dein Leben

Du musst dich und deine Grenzen kennen.

Ein perfektes metaphorisches Beispiel ist ein Kochtopf mit Wasser.

Du stellst den Topf auf den Herd und bringst das Wasser zum Kochen.

Das passiert bei 100°C, mehr geht nicht. Alles darüber wird zu Dampf und verpufft im Nichts.

Deine Kapazität ist genau gleich. Du musst wissen, wann bei dir diese 100°C erreicht sind.

Es macht keinen Sinn permanent zu versuchen, auf 120°C zu kommen – es wird einfach nichts bringen.

Wenn du das immer wieder missachtest hat es negative Auswirkungen auf u.a.:

1 Deine Produktivität

Diese Bubble kreiert eine komplett verzerrte Realität der “Dauer Produktivität”.

Man hat ständig den Need, zu jeder Zeit produktiv zu sein – wenn man das nicht schafft, ist man nicht glücklich bzw. wird man auch nicht erfolgreich.

Das große Problem an der Geschichte ist, dass man verlernt, die eigenen Grenzen zu setzen und step by step immer unproduktiver wird.

Du tust zwar den ganzen Tag was, aber nichts was dich vorwärts bringt. 

Du hast das Gefühl, dass du extrem viele Stunden gearbeitet hast, aber in Wahrheit gibt es keinen Fortschritt.

Es wird dir nach einer Zeit deine gesamte Energie rauben, weil du dadurch keine Erfolgserlebnisse mehr bekommst.

Sogar große Harvard Studien sind mittlerweile über das Thema “toxic productivity” erstellt worden – alle mit dem gleichen Ergebnis. Es braucht Balance und es macht keinen Sinn unendlich viele Stunden zu arbeiten – früher oder später bringst du einfach nichts mehr weiter.

Du musst lernen dich nicht schuldig zu fühlen, wenn es mal nicht so schnell vorwärts geht, wie man sich das vorstellt.

Dein Körper und dein Geist brauchen diese Ruhe, um produktiv zu sein und dein Selbstwert wird dadurch nicht geschwächt – ganz im Gegenteil.

Nimm dir die Ruhe und Auszeiten, es wird sich lohnen!

2 Deine Kreativität

Die Hustle Culture erstickt deine Kreativität im Keim.

Kreativität ist etwas, was man absolut nicht erzwingen kann.

Jede/r Künstler/In, Musiker/In, etc. kann das bezeugen. 

Entweder es fließt oder es kommt nichts heraus.

Man kann versuchen sich Inspiration zu holen, aber im Endeffekt, wenn es nicht sprudelt, dann kann man es nicht erzwingen.

Kreativität braucht Platz und Ruhe.

Durch den ständigen Druck und die unzähligen Arbeitsstunden wird dein Gehirn komplett zugemüllt. 

Gerade in der Kreativität kannst du mit 3 Stunden und einer Gelassenheit, weitaus mehr erreichen als mit 12 Stunden erzwungenem Hustle.

3 Deine mentale Gesundheit

Ganz abgesehen von den oben genannten Aspekten, hat die Hustle Culture auch schwerwiegende Auswirkungen auf deine mentale Gesundheit.

Themen wie Burnout, Depressionen, Ängste, etc. sind keine seltenen Begleiterscheinungen.

Oft führt es auch zu einer gewissen Art von sozialer Isolation, weil wir uns nur mehr in unserer Arbeit verlieren und den Blick auf das Leben bzw. unser Umfeld komplett verlieren.

Diese fehlende Work-Life-Balance ist auf Dauer eine höchst ungesunde Gewohnheit.

Für mich war es oft auch eine Enttäuschung über mich selbst, wenn ich nicht genug gemacht habe.

Ich hatte das Gefühl, dass der Tag kein guter war, wenn ich mal nur 4 Stunden gearbeitet habe.

Allein, wenn ich das jetzt wieder lese, frage ich mich, wie ich in dieses Hamsterrad hineinkommen konnte.

4 Deine Beziehungen

Die ganze Geschichte hat nicht nur auf dich selbst sondern auch auf dein Umfeld einen massiven Impact.

Man verliert sehr leicht den Bezug zu zwischenmenschlichen Beziehungen.

Egal ob es Freundschaften, Beziehungen und Ehen oder familiäre Angelegenheiten sind – sie werden darunter leiden.

Du hast keine Kapazitäten mehr wirklich viel zu geben. Du bist so gefangen in dir selbst, dass du es aber auch nicht wirklich mitbekommst.

Ohne ein Bewusstsein über diese Situation, läuft jede Beziehung Gefahr zu brechen.

Die wahre Definition von Erfolg & Glück

Was ist eigentlich Erfolg & Glück und wie hängt es zusammen?

Für jeden Menschen bedeuten diese Begriffe sicherlich etwas anderes im Detail – an der Oberfläche aber sicherlich nicht.

Wir Menschen sind simpel – wir möchten einfach ein erfülltes Leben haben.

Diese Erfüllung ist für jeden Menschen anders definiert, jedoch ist es in der Wurzel sicherlich nicht ein 16 Stunden Arbeitstag und direkt danach ins Bett, um am nächsten Tag wieder super früh aufzustehen und das Rad von neuem zu beginnen.

Wenn man sich die wirklich “erfolgreichsten” CEO’s so ansieht bzw. ihre Aussagen analysiert, haben sie so gut wie alle etwas gemeinsam.

Die Auszeiten & Ruhephasen.

Sie wissen ganz genau, dass sie die Stille in ihrem Leben benötigen, um auf der anderen Seite gut performen zu können.

Dieses Bewusstsein zu erlangen, dauert natürlich und es erfordert die eigenen Grenzen zu kennen.

Grundsätzlich ist es aber ein simples Prinzip, welches sich auf jede andere Person umlegen lässt. 

Du brauchst Balance – es geht auf Dauer nicht anders.

Und jede Person die dir etwas anderes einredet, ist in meinen Augen verrückt.

Wie kannst du daraus etwas Positives machen?

Die Hustle Culture hat nicht nur komplett negative Aspekte, ganz im Gegenteil – man kann daraus auch einiges mitnehmen.

Einerseits würde ich als eines der positiven Ansätze die Motivationsquelle hervorheben.

Wenn man mit sich selbst im Klaren ist und schon herausgefunden hat, wo die eigenen Limits sind, eignet es sich perfekt als Motivations- bzw. Inspirationsquelle. 

Man kann durch den gezielten Konsum von Content die eigene Motivation durchaus pushen.

Eine weitere Möglichkeit ist es, als Anstoß für einen Optimierungsprozess im Bereich der Produktivität zu nutzen.

Ich habe ganz bewusst den Begriff Optimierungsprozess gewählt – es soll eine Reflektion und Optimierung sein. Ein paar Schrauben drehen – Step by Step.

Kein permanenter Produktivitätswahn!

Wie kannst du aber nun aus dieser Falle entkommen?

1 Setze gesunde Grenzen

Arbeitszeiten: Lege feste Arbeitszeiten fest und halte sie ein. Vermeide einen längerfristig ausufernden Workload und achte darauf, dass du genug Zeit für Erholung hast.

Pausen: Integriere regelmäßige Pausen in deinen Tag, um dich zu erholen und neue Energie zu tanken.

Freizeit: Schaffe klare Trennungen zwischen Arbeits- und Freizeit, um deinen Geist zu entlasten.

2 Prioritäten neu setzen

Analyse:
Erstelle eine Liste deiner aktuellen Aufgaben und Verpflichtungen. Bewerte, welche davon wirklich wichtig und welche eher unnötiger Ballast sind.

Fokus: Konzentriere dich auf die Aktivitäten, die dir am meisten Nutzen bringen und dich persönlich sowie beruflich weiterbringen.

Nein sagen: Lerne, Anfragen abzulehnen, die nicht zu deinen Prioritäten bzw. zu deiner Strategie passen.

3 Achtsamkeit & Self Care

Meditation: Beginne oder verstärke regelmäßige Meditation, um Stress abzubauen und dein geistiges Wohlbefinden zu stärken.

Bewegung: Integriere regelmäßige körperliche Aktivitäten in deinen Alltag, um deinen Körper gesund und fit zu halten. Das wirkt sich wie ein Wunder auf deine mentale Gesundheit aus.

Ernährung: Achte auf eine ausgewogene und gesunde Ernährung, die dir Energie gibt und dich leistungsfähig hält.

4 Effektives Zeitmanagement

Planung: Nutze Techniken wie z.B. die Pomodoro-Methode, um deine Aufgaben effizient zu planen und zu erledigen.

Delegation: Delegiere Aufgaben, die andere genauso gut erledigen können, um dich auf deine Kernkompetenzen zu konzentrieren. Du musst nicht alles selbst machen!

Automatisierung: Automatisiere wiederkehrende Aufgaben, um Zeit zu sparen und deine Effizienz zu steigern.

5 Reflexion & Neuausrichtung

Selbstreflexion: Nimm dir regelmäßig Zeit, um über deine Ziele, Erfolge und Herausforderungen nachzudenken. Stelle sicher, dass deine täglichen Aktivitäten mit deinen langfristigen Zielen übereinstimmen.

Vision & Ziele: Definiere eine klare und realistische Vision für dein Leben, die deine persönlichen und beruflichen Ziele berücksichtigt. Richte deine Aktivitäten bzw. deine Strategie entsprechend aus.

Mentor: Suche dir einen Mentor oder Coach, der dir hilft, deine Vision zu schärfen und dich auf deinem Weg zu begleiten. Es sind wahre Shortcuts!


Ich hoffe dir hat dieser UP Letter ein paar Gedanken mitgeben können zum Thema der toxischen Hustle Culture.

Fall nicht auf sie hinein. Es bringt nichts.

Trust me – been there, done that!

Mir ist es aber nochmal wichtig zu erwähnen, dass das jetzt bedeutet einfach faul zu sein.

Wenn du etwas erreichen möchtest, muss man dafür sehr oft auch hart arbeiten.

Aber nicht 24/7 und das dann 365 Tage pro Jahr.

Lerne deine Limits kennen, hör auf deinen Körper und auf deine Seele.

Finde einen Sweet Spot für dich und sei nicht zu hart zu dir selbst!

Life is a game – play it.

Take care,

Michi