Jeder von uns war schon mal auf dem Punkt im Leben, wo man irgendwie in einem Kreislauf von Angst bzw. Stress über die Zukunft gefangen ist.
Über die letzten Jahre bin ich immer wieder über ähnliche Situationen gestolpert und habe im Endeffekt gelernt, dass wahres Glück und Erfolg nicht davon abhängen, wie sehr wir alles kontrollieren können.
Es geht vielmehr darum, in Frieden mit dem zu sein, was ist, und sich selbst zu akzeptieren, auch wenn Dinge nicht immer zu 100% nach Plan verlaufen.
Viel zu oft fühlen wir uns in einem Kreislauf der Perfektion gefangen und sind sehr streng mit uns selbst.
Mir ist bewusst geworden, dass dieser Drang nach Kontrolle meist zu Stress, Frustration oder sogar zu Rückschlägen führt.
Erst nachdem ich angefangen habe, mich auf das Gefühl des inneren Friedens bzw. der Intuition zu konzentrieren, habe ich wieder wahre Zufriedenheit gefunden.
Ich habe mich weniger um die Dinge gesorgt, die ich nicht ändern kann und habe mich auf den Moment fokussiert bzw. versucht einfach mit der besten Intention und Präsenz an das Leben heranzugehen.
Aber was macht dich nun glücklich?
Der Ansatz, um den es mir in diesem UP Letter geht, ist, dass du versuchen sollst aus jeder Situation das Beste zu machen bzw. sie zu akzeptieren und nicht stets mit Kontrolle zu versuchen, das zu bekommen, was du vielleicht im Moment am liebsten hättest.
Was ist Kontrolle und warum liebt es unser Ego so sehr?
In sehr vielen Fällen ist der Drang nach Kontrolle auf Ängste bzw. Stress vor der Zukunft zurückzuführen.
Wir wollen uns einreden, dass wir durch diese Kontrolle eine gewisse Sicherheit erlangen und somit alles in unserem Benefit passieren wird.
Das ist aber ein falscher Glaubenssatz – umso mehr du dein Leben kontrollieren willst, umso mehr wird sich nach Kontrollverlust anfühlen. Es ist eine schleichende Downward-Spiral.
Unser Ego ist ein bisschen wie unsere “Safe Zone”.
Eines der größten Ziele deines Egos ist, dass es überleben will und dich in den gleichen bekannten Abläufen & Patterns im Leben halten möchte. Es greift auf all deine Erfahrungen aus der Vergangenheit zurück und will diese Comfortzone aufrechterhalten.
Im Endeffekt eine riesige Blockade für deinen Fortschritt!
Letting go is easy
Letting go is easy – du hast alles in dir und weißt auch genau wie es geht. Du musst die Emotionen rauslassen und nicht alles in dir einsperren.
Als Kinder haben wir das ohne nachzudenken gemacht – verlernen es aber über die Zeit durch das Leben.
Du kennst sicher die Sprüche:
“Big girls don’t cry”, “behalt das für dich”, “Männer müssen tough sein”, etc.
Versteh mich nicht falsch, eine gewisse emotionale Stärke ist wichtig – sich in der Emotion oder Spiritualität zu verlieren ist auch nicht der richtige Weg. Aber wie so oft im Leben, kommt es auf die Balance an.
Die meisten Menschen sind aber definitiv auf der Seite, dass sie alles in sich reinfressen und sich verschließen.
Gib dir selbst die Erlaubnis, dass es nicht nur ok für dich ist loszulassen – sondern sogar einen Mehrwert für dich darstellt.
Du räumst quasi dein inneres Zimmer auf, um Platz für Neues zu machen.
Es geht aber nicht darum, deine negativen Gedanken & Emotionen einfach wegzudrängen – es geht um die Dauer, wie lange du dich mit ihnen beschäftigst.
Nimm sie wahr, fühle sie, versuche zu verstehen, wo sie herkommen bzw. was die Auslöser sind und lass sie dann wieder los.
Dein Geist bzw. dein Ego klammert sich gern an solche Gedanken, um alles unter Kontrolle zu halten – resist!
Lass los.
Kontrolle geht oft auf alte Muster aus unserem Leben zurück und wie gerade schon beschrieben, klammert sich unser Ego mit aller Kraft an diese Patterns, um zu überleben.
Wir befinden uns in einem Kampf um diese gewohnten Szenarios, immer wieder zu erleben, um nicht aus der gewohnten Umgebung ausbrechen zu müssen.
Im Laufe der Zeit bauen wir eine Art Mauer rund um uns auf, die dir vorspielt, dass sie dich in Sicherheit hält – ein anderer Begriff dafür ist die Comfort Zone.
Umso näher du dich dem Rand dieser Mauer annäherst, umso größer wird deine Angst werden.
Ich denke jeder kennt die Situation, wo man vor einer neuen Aufgabe steht und man quasi ins kalte Wasser springen muss.
Die Hürde wirkt im ersten Moment unüberwindbar – wenn man es dann aber trotzdem gemacht hat, fühlt es sich einfach nur großartig an.
Eigentlich absurd, dass wir uns selbst diese wunderbaren Momente wegnehmen?
Belohnen dich doch lieber selbst und verlerne diese Steps nicht. Je öfter du davor zurückschreckst, umso schwieriger wird es beim nächsten Mal sein, aus der Comfortzone herauszukommen.
Dann bist du irgendwann für immer im Leben innerhalb der Mauer (welches dein Ego regiert) gefangen und agierst dadurch auch meist nur durch dein “limited self”.
Außerhalb der Mauer liegt aber dein “heroic self” – dein wahres Ich – deine Superpower – deine Chance, alles umzusetzen und zu erreichen.
Die Hawkins Pyramide
David Hawkins, ein amerikanischer Psychiater, hat eine Skala für die menschlichen Bewusstseinsebenen aufgestellt.
Diese Methode ist für mich ein perfektes Beispiel, um den Prozess des Loslassens der Kontrolle durchzuspielen.
Ich erkläre das Ganze gerne als Ampelsystem, welches sich durch viele Situationen unseres Lebens zieht.
Bevor wir zu einem Beispiel kommen – wenn du dich in der folgenden Zone befindest:
🔴 Red Zone:
- Stop!
- Du solltest was ändern!
🟡 Yellow Zone:
- Ok!
- Behalte die Dinge im Auge & hinterfrage ab und zu, aber passt schon, du bist am Weg!
🟢 Green Zone:
- Perfect!
Lass alles in der Red Zone los, um in die Yellow Zone zu kommen, usw.
Um es vielleicht etwas bildlicher darzustellen – denk an einen Heißluftballon.
Vor dem Start liegt der Ballon am Boden und ist mit Sandsäcken und Seilen am Boden befestigt.
Der Ballon repräsentiert dich, und die festgemachten Sandsäcke spiegeln die Red Zone wider, die dich zurückhalten.
Ganz egal wie viel Luft du in den Ballon reinbläst – die Sandsäcke sind am Boden befestigt, und solange es da runtergezogen wird, kann der Ballon einfach nicht abheben.
Jeder Mensch durchlebt ständig knifflige Situationen auf allen Ebenen, ganz egal ob privat oder im Business.
Eine gute Veranschaulichung sind auch Trennungen.
Je nach Ausgang der Beziehung empfindet man am Anfang entweder Schuld, Scham, Kummer, etc.
Im nächsten Step kommt dann die Angst dazu – finde ich wieder jemanden?
Danach geht es oft in eine Form der Wut bzw. des Ärgers um – “scheiss drauf….”
Nächster Halt, der Stolz – “ich zeigs allen” oder “ihr werdet schon sehen…”
Mut – hier kommt dein Bewusstsein zurück. Die Vergangenheit hat nicht geklappt, aber ich bin ready für was Neues und bin offen dafür, es zu probieren.
In diesem Prozess gehen wir dann schleichend in die Willenskraft & Akzeptanz über – du bekommst ein Verständnis & eine Akzeptanz für die Vergangenheit und schöpfst daraus Motivation. Let’s move forward – let’s go!
Schlussendlich findest du dann wieder eine/n neuen Partner/in – du findest die Liebe, du bist glücklich und erlangst deinen inneren Frieden zurück.
Das wäre der “optimale” Weg für so eine Situation, die meisten Menschen bleiben aber am Weg hängen.
Die rote Ebene lassen fast alle, nach einer Zeit, von uns easy hinter sich – viele bleiben dann aber leider beim Stolz hängen.
Warum?
Weil diese Menschen nicht loslassen können und sich ständig an alte Geschichten klammern.
Du kannst nichts Neues reinlassen, wenn du das Alte nicht loslässt.
Ein schönes aber auch perfektes Zitat zu dem Thema:
When you forgive, you heal. When you let go, you grow.
Wir müssen uns alle viel mehr bewusst machen, dass das Leben eigentlich ein Spiel ist.
Hab Spaß daran, genieß deine eigene Journey und lass los von all den Zwängen und Kontrollen.
Schieb dein Ego zur Seite – geh raus aus deiner Comfortzone, liebe das Ungewisse und lebe jeden Moment in voller Präsenz.
Dinge die mir dabei geholfen haben waren:
Akzeptanz lernen:
Übe dich darin, die Dinge anzunehmen, die du nicht kontrollieren kannst.
Identifiziere die Bereiche in deinem Leben, in denen du versuchst, Kontrolle auszuüben & erlaube dir dann bewusst, diese Kontrolle loszulassen.
Akzeptiere die Realität & öffne dich für die Möglichkeit, dass nicht alles nach deinen Vorstellungen verlaufen muss.
Achtsamkeitsübungen:
Implementiere Übungen in deinem Leben, um im Moment präsent zu sein & den Moment bewusst zu erleben.
Das kann durch Meditation, Atemübungen oder das bewusste Lenken deiner Aufmerksamkeit auf deine Intuition geschehen.
Wenn du dich auf das Hier und Jetzt konzentrierst, kannst du mehr inneren Frieden finden & dich weniger von Sorgen und Ängsten über die Zukunft überwältigen lassen.
Selbstfürsorge & Reflexion:
Nimm dir bewusst Zeit für Selbstfürsorge & Selbstreflexion.
Das kann bedeuten, regelmäßige Pausen einzulegen, gesunde Grenzen zu setzen, Zeit mit dir selbst zu verbringen oder Aktivitäten zu genießen, die dir Freude bereiten.
Indem du deine eigenen Bedürfnisse erkennst & ihnen Raum gibst, kannst du mehr inneren Frieden und Ausgeglichenheit in dein Leben bringen.
Ein super Tool dafür ist das Journaling.
Ich hoffe, dass du jetzt ein bisschen mehr Klarheit darüber hast, warum du die Kontrolle loslassen solltest und warum es dein Leben zu 100% glücklicher machen wird 🙂
Wie immer, Danke dir für deine Zeit!
Bis bald,
Michi