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Warum du deine dunkle Seite nicht ignorieren solltest

Michi Peklo | Mai 19, 2024

Wann startet ein neuer Tag? Um Mitternacht.

Ist es hell oder dunkel draußen?

Dunkel, right?

Also wenn jeder Tag in der Dunkelheit beginnt, wieso hast du dann Angst davor, dich deiner dunklen Seite zu stellen und sie für positive Aspekte deines Lebens zu nutzen?

Dieser Gedankengang von Tim Grover (Personal Coach von u.a. Michael Jordan, Kobe Bryant, uvm.) hat vor ein paar Jahren einiges in meinem Kopf durchgeschüttelt. 

Denk mal an die Zeiten, in denen wirklich alles schief gelaufen ist, absolut gar nichts hat funktioniert.

Was hat dich weiter angetrieben? 

In sehr vielen Fällen, dein innerster Antrieb bzw. deine Dark Side. 

Du hast in den schlimmsten Situationen nicht darüber nachgedacht, was sein könnte – du hast einfach gemacht. Intuitiv. Gnadenlos. 

Du hast dabei aber niemandem geschadet, du hast einfach nur aus deiner kompletten Kraft geschöpft und wolltest das Beste für dich herausholen.

Dieser unbändige Wille der dunklen Seite wird von unserer Gesellschaft aber oft als negative Eigenschaft abgestempelt, v.a. weil viele davor Angst haben, es nicht kontrollieren zu können bzw. dafür abwertend betrachtet zu werden.

Dabei ist diese Dark Side, dein Schatten, für dein gesamtes Leben in mehreren Hinsichten etwas so unglaublich wichtiges – v.a. wenn du lernst, sie zu erkennen, zu verstehen, zu kontrollieren und in eine positive Energie umzuwandeln.

Jedes Märchen hat irgendwo einen dunklen Moment, einen dunklen Wald, etc. 

Das Schöne ist immer auf der anderen Seite – geh durch, nimm es an, schöpfe daraus Kraft und du wirst als anderer Mensch aus der Dunkelheit herauskommen.

AthletInnen wie Kobe Bryant oder Michael Jordan haben sich ganz bewusst auf ihre Schatten eingelassen. Beide haben oftmals betont, dass sie ihre überdurchschnittlichen Leistungen nie ohne ihre dunkle Seite erreichen hätten können. 

Sie haben so viel Energie und Motivation daraus geschöpft, dass alles andere nebensächlich wurde. 

Bin mir sicher du kennst diesen Moment auch – es gibt eine Situation wo du dich nicht richtig behandelt fühlst, ein einschneidendes Erlebnis, eine Diskussion – in den ersten Momenten danach denkst du dir “Okay, denen zeig ichs.” 

That’s it. Das ist die dunkle Seite. Dein purer Antrieb.

Die verschiedenen Ansätze

Nicht nur AthletInnen oder High Performance Coaches haben sich mit dem Thema befasst.

Auch der renommierte schweizer Psychiater Carl Gustav Jung hat die Schattenarbeit mit seinen Forschungen zu einem Großteil geprägt.

Der Schatten ist in der analytischen Psychologie nach C. G. Jung, der Teil von uns, der uns ohne Arbeit nicht bewusst ist und dem Ich-Ideal widerspricht.

Die kollektiv-unbewussten Dispositionen, die mit der bewussten Lebensform nicht vereinbar sind und sich deshalb nicht in das Ich integrieren lassen.

Für mich gibt es also zwei verschiedene Ansätze im Thema Dark Side bzw. Schatten.

  1. Controlled rage
    Deine dunkle Seite erkennen und daraus unbändigen Willen und Stärke schöpfen, um in den optimalen Leistungszustand (oder auch Flow) zu kommen.

    Nicht zu verwechseln mit überemotionalen Reaktionen, die nicht kontrollierbar sind!
  2. Die Klarheit bzw. Auflösung
    Ein Bewusstsein zu bekommen, woher manche Reaktionen im Alltag kommen bzw. eine Verbindung mit vergangenen Erlebnissen herstellen zu können.

    Durch diese Ableitungen und das Verständnis, können diese Schatten “aufgelöst” bzw. transformiert und wiederum für positive Aspekte genutzt werden.

Es gibt kein Licht ohne Schatten

In den meisten Theorien wird von 3 Komponenten des Körpers gesprochen:

  • Body
  • Mind
  • Spirit

Wenn man an die Überschrift von diesem Absatz schaut, ist das in Wahrheit alles im Licht.

Für mich gibt es deswegen noch eine 4. Ebene – den Schatten, der eigentlich 50% ausmacht.

Warum fokussieren sich die Menschen aber immer nur auf die 3 positiven Aspekte?

Weil die womöglich negativ behafteten Themen, stets die sind, wo wir gerne wegschauen. 

Der Mensch ist unglaublich stark darin, sich auf das Positive zu fokussieren, scheut sich aber extremst davor, auf die andere Seite zu blicken.

Warum? Weil wir grundlegend verlernt haben, sich mit den “schlechten” Dingen zu beschäftigen bzw. sie zu lösen. 

Ein gängiger Begriff dafür ist die Verdrängung oder auch Prokrastination. Ich denke jeder kennt das.

Was uns aber kaum jemand bewusst macht ist, dass wenn wir wirklich ins nächste Level kommen möchten, wir beide Seiten der Medaillie meistern müssen.

Reiner Fokus auf die “eh schon guten Dinge” wird ab einem gewissen Punkt nicht mehr reichen.

Räume im negativen Bereich auf!

Im grün markierten Bereich der Grafik siehst du dein highest self – der Bereich, wo du gut bist, wo du dich wohl fühlst. Es ist der Bereich, worauf sich die meisten Menschen auch am liebsten fokussieren.

Wieso? Simple. Es fühlt sich gut an.

Der schwarze Bereich spiegelt deine Schatten wider. Es ist der Part von dir, der dich immer wieder einholt und du es dann gerne verdrängst daran zu arbeiten.

Das Problem an der Geschichte – solange du an deiner dunklen Seite nicht arbeitest und gewisse Dinge auch nicht auflöst, wird es dich immer wieder zurückziehen.

Weiter gedacht, du kommst ab einem Punkt nicht mehr ins nächste Level.

Das führt zu Frustration und du wirst irgendwann mal unglücklich oder gibst dich mit dem Kreislauf einfach zufrieden, weil du dir denkst, dass du halt einfach nicht mehr kannst.

Ich habe das bei mir selbst erlebt – über viele Jahre hab ich mich selbst limitiert, weil ich einfach nicht hingeschaut hab.

Warum? Wahrscheinlich hatte ich Angst vor dem Outcome.

In mir wusste ich es sowieso. Aber ja, das Leben ist ein Prozess und ganz ehrlich, mir konnte nichts besseres passieren als mich darauf einzulassen und meiner dunklen Seite ins Auge zu schauen.

Fun Fact: Früher im Leistungssport habe ich es intuitiv schon als Antrieb genutzt. Habe es dann aber über die Zeit wohl verlernt. Warum das so passiert ist, weiß ich noch nicht – aber da komm ich schon noch hin! 🙂

Was mir aber auf jeden Fall sehr bewusst wurde ist, dass alle schlechten oder negativen Erlebnisse die du nicht aufarbeitest – werden in irgendeiner Form in deinem Unterbewusstsein gespeichert und verankert.

Je öfter diese unterbewussten Trigger dann übergangen werden, desto stärker wird es sich festigen.

Ein schönes bildliches Beispiel dafür ist die volle Mülltonne bei dir zuhause. 

Um sich den Weg zum Müllraum zu ersparen, drückt man den Müll einfach noch ein bisschen runter, sodass noch was reinpasst – anstatt sich von dem vollen Müllsack einfach zu trennen. 

Problem an der Story, es wird aber nicht möglich sein, unendlich oft einfach nachzudrücken. Irgendwann ist der Platz aufgebraucht, der Müll geht nicht weg. 

Ganz genau ist es mit unserem Schatten. Wenn wir immer nur nachdrücken möchten und es quasi vor uns herschieben den Müll rauszubringen – wird das Fass irgendwann mal überlaufen.

Wir müssen uns also mit dem Schatten beschäftigen, um Platz für Neues zu machen.

Wie kannst du diesen Transformationsprozess gestalten bzw. deinen Schatten wahrnehmen, akzeptieren und auflösen?

Hier eine easy Möglichkeit für dich:

  1. Finde ein Thema, welches dich zurückhält, wo du unglücklich bist, etwas wo du dir denkst da kommst du nicht voran
  2. Setz dich mit dir selbst an einen Tisch.
    Versetz dich in die Lage und führe ein Gespräch mit dir selbst in dieser Situation, wo das in der Vergangenheit schon mal aufgetreten ist (auch wenn dir das etwas komisch vorkommt – just do it)
  3. Hinterfrage dich und deine Entscheidungen bzw. Gedanken.
    Frag dich: Warum? Was möchtest du damit erreichen? Vor was möchtest du mich abhalten oder schützen?
  4. Bewerte deine Gedanken im Self-Talk nicht!
    Versuche, komplett offen an die Sache ranzugehen und lass dich auf deine Gedanken ein!
  5. Integrier dein jetziges Ich.
    Stell dir vor, dass du die Dinge nochmal erlebst, aber mit deinem heutigen Mindset bzw. deinem heutigen Ich. Erlebe die Situation komplett neu und löse sie für dich auf.

Deine dunkle Seite nutzen, mit einem Alter Ego.

Eine effektive Methode um deinen Schatten zu nutzen ist z.B. ein Alter Ego.

Ich nenne es in meinem Programm – Secret You

Es ist eine altbewährte Methode um sich selbst in den optimalen Leistungszustand bzw. Flow zu bringen – ganz egal in welchem Bereich auch immer. 

Unzählige bekannte Persönlichkeiten aus dem Spitzensport, Musik, Schauspiel, Politik, etc. nutzen diesen Effekt für sich.

Ich habe diese Methode vor einiger Zeit selbst lernen dürfen und habe es mittlerweile auch schon mit zahlreichen Klienten erfolgreich umsetzen können. 

It’s magic.

Hier jetzt mehr ins Detail zu gehen, würde diesen Artikel etwas sprengen, deswegen wird es in naher Zukunft eine eigene Reihe zu dem Thema geben.

Zusammengefasst.

Das Thema der dunklen Seite ist Anfangs sicher kein angenehmes, es lohnt sich jedoch wirklich sehr, sich damit auseinanderzusetzen.

Du wirst dich selbst viel besser kennenlernen und es wird sich Step by Step positiv auf dein Leben bzw. auch auf deine Beziehungen und deine Mitmenschen auswirken.

Sei offen dafür, nimm dich an und geh vorwärts!

Falls dich das Thema mehr interessiert, habe ich hier noch zwei Buchtipps. 

Reine Empfehlung – ich habe nichts davon. Finde sie aber sehr cool!

Tim Grover – Winning

Rüdiger Dahlke – Das Schatten Prinzip

Ich habe dir für deine ersten Steps damit eine Art Tagebuch zusammengestellt, womit du täglich beginnen kannst, deine Shadow Work zu tracken bzw. zu hinterfragen.

Du kannst dir das Shadow Work Tagebuch im untenstehenden Link gratis herunterladen und sofort damit loslegen!

Das Shadow Work Tagebuch hilft dir dabei:

  • Klarheit zu bekommen über deine dunkle Seite
  • Deine Triggerpunkte zu erkennen
  • Connections mit früheren Ereignissen herzustellen
  • Einen Weg zu finden es in positive Energie umzuwandeln

HIER GEHTS ZUM SHADOW WORK TAGEBUCH


Bin gespannt, wohin die Reise dich führen wird!

Danke dir für deine Zeit und bis bald,

Michi